NOlympia Kiel FAQ
Thilo Pfennig
Ihr habt weitere Fragen? Dann schreibt an kontakt AT okiel.de
Wann könnte Kiel Teil der Olympischen Sommerspiele werden?
Aktuell (Stand 2025) bewirbt sich Kiel als Teil der Sommerspiele 2036 oder 2040. Die Kieler Ratsversammlung hat am 21. November 2024 in der Drucksache 1355/2024
Der Schleswig-Holsteinische Landtag und die Ratsversammlung der Landeshauptstadt Kiel sind sich einig, dass die Stadt Kiel sich als hervorragend geeigneter Austragungsort für die Disziplinen Segeln, Coastal Rowing (Küstenrudern) und Freiwasserschwimmen bewerben soll. …
Alle im Landtag vertretenen Fraktionen (CDU, GRÜNE, SPD, FDP, SSW) haben am gleichen Tag auch eine Unterstützung beschlossen.
Welche positiven Erwartungen knüpfen Befürworter:innen an Kiels Bewerbung?
- Investitionen in Infrastruktur, die es sonst nicht geben wird
- mehr Tourismus
- Kiels Bekanntheit würde steigen
- Es würde die Stadtgesellschaft zusammenbringen
- Werbung für das Segeln und Sport(begeisterung)
- Für viele einmalige Chance Olympische Spiele in der eigenen Stadt
- Für Wassersportler:innen in Deutschland kurze Wege und teilweise im eigenen Revier
Welche Befürchtungen haben Kritiker:innen der Bewerbung
- Fass ohne Boden: Es ist vollkommen unklar, was es kosten wird und viele Fkatoren entscheidet nicht Kiel, sondern der IOC
- Steigende Mieten und Gentrifizierung
- Über Jahre und Jahrzehnte muss ggf. an anderer Stelle gespart werden
- In Zeiten der Haushaltskrise ist es nicht vermittelbar ein solches finanzielles Risiko für die Zukunt eimnzugehen
- Spaltung der Stadtgesellschaft in Arm und Reich
- Überfüllung durch Touristen
- Die Durchführung würde Kiel organisatorisch überfordern
Welche Oberbürgermeister:innenkandidaten für die Wahl am 16.11.25 sind/waren gegen die Bewerbung
- Ulf Daude (SPD): DAFÜR
- Samet Yilmaz (GRÜNE): DAFÜR
- Gerrit Derkowski (CDU/FDP): DAFÜR
- Björn Thoroe (LINKE): DAGEGEN
- Marcel Schmidt (SSW): NEUTRAL
- Viola Ketelsen (Volt): NEUTRAL
Wann findet der Bürgerentscheid statt? Was steht zur Wahl
Der Bürgerentscheid ist für den 19. April 2026 angedacht. Der Termin wurde aber von der Ratsversammlung noch nicht bestätigt (Stand 2.11.2025). Der entsprechende Antrag vom 2.9.2025 (Drucksache 0816/2025) wurde am 7.10.25 zwar im Finanzausschuss verabschiedet. Es fehlt jedoch die Bestätigung des konkreten Termins durch die Ratsversammlung.
Was ist die Antwort der Stadt Kiel auf Kritik von Bürger:innen?
Diese kann man in einer Antwort auf eine Einwohner:innenanfrage am 14.8.2025 nachlesen
- Auf die Frage nach Belegen für eine vorhandene Olympiabegeisterung konnten keine Belege seit 2024 genannt werden, nur Verweise auf vergangene Segelevents.
- Auf die Frage, wie man bei aktuell schlechter Haushaltslage eine Olympiabewerbung vermitteln will wird darauf hingewiesen, dass die meiste Infrastruktur, die benötigt wird, bereits in Kiel existiert. Und das Investitionen „überschaubar“ und „auf ein Minimum reduziert“ wären.
Da bisher aber keine Zahlen vorliegen fragt man sich schon, wie die Stadt schon heute solche Aussagen treffen mag, wenn sie gleichzeitig nicht in der Lage ist eine Kostenschätzung vorzulegen.
Wann wird über die deutsche Bewerberstadt entschieden?
Der DOSB will im Herbst 2026 auf einer Mitgliederversammlung über die Deutsche Bewerberstadt entscheiden.
Wann entscheidet das IOC, in welchem Land 2036/2040 die Sommerspiele ausgetragen werden?
Welche Investitionen wären nötig, um die Spiele in Kiel durchzuführen?
-
Bürgerentscheid: 300.000 € (inklusive 30.000 € Mehrkosten für seperates Datum)
-
Bewerbungsphase 2036: Anhand der Beantwortung einer Kleinen Anfrage der Linken 2015 wissen wir, was am 9.10.2015 bereits an Kosten aufgelaufen war. Das waren es bereits 1 Mio € vor Ende dieser ÜPhase. Man kann mit ca 1,9 Mio € rechnen bist zur Vorentscheidung des DOSB im Herbst 2026. Dann könnte feststehen, dass Kiel Teil einer Bewerbung ist (und nicht Rostock). Wobei das DOSB vermutlich nur über die Hauptbewerberstadt entscheidet und nicht über den Austragungsort des Wassersports?
-
Bewerbungsphase 2040: Sollte Deutschland 2026 nicht am Zug sein, gilt die Entscheidung auch für die Folgebewerbung. Dann verlängern sich die Kosten. Man könnte konservativ also damit rechnen, dass eine Enscheidung 2026 mindestens fünf Millionen Euro kosten könnte.
-
Durchführungskosten 2025: wurden diese mit „maximal 41 Mio Euro“ beziffert. Das erschien bereits damals schon sehr optimistisch. Es entspricht eher den Kosten von damals 1972 nur mit einem Inflationsaufschalg (siehe NDR-Beitrag: Fünf Prozent von 500 Mio DM. Wenn wir konservativ mal von 600 Mio Euro ausgehen INSGESAMT, kommt es darauf an, wie viel der Bund von de Kosten übernehmen würde. Man könnte aufgrund historischer Daten von ca. 40% ausgehen. Dann blieben für die Stadt Kiel ca. 360 Mio Euro über.
An der Stelle steht auch ein großes Fragezeichen, ob man denn wirklich 2025 so Vieles aus 1972 wieder benutzen kann. Es ist eher zu vermuten, dass die Kosten für Olympia 2036 höher liegen werden, als 1972, auch wenn damals wirklich sehr Vieles neu gebaut werden musste. Für das Olympische Dorf alleine will man offenbar neue Flächen von der Gemeinde Strande erwerben.
Aber in Kiel wird die Olympiade ganz nachhaltig
Diese Versprechungen hören wir immer wieder. Die Realtät sieht aber immer anders aus. Bisher fehlen Belege, wieso es in Kiel nachhaltiger zugehen soll.
NUR wenn Olympia kommt, werden Sportstätten saniert
Der Rahmen für eine Olympiade ist immer größer als das, was für den Breitensport nötig wäre. Wieso sparen wir heute denn an den Sportstätten, wenn wir 2036 dann bereit sind hunderte Millionen auszugeben?
Echte Nachhaltigkeit investiert nicht für Großereignisse, sondern beständig und nicht nur in olympische Infrastruktur. Was ist mit den kleinen Basketballplätzen und Hallen, die nicht für Olympia gebraucht werden?
Wieviel der Infrastruktur kann man auch Jahre danach noch nutzen. Kommen temporäre Infrastrukturen zum Einsatz, werden diese einfach abgebaut.